Autor

Konstantin Oldenburger
Marktanalyst
CMC Markets
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Inflation vs. Finanzmarktstabilität – Wann endet der Zinserhöhungszyklus?
Die Teuerung allerdings hinkt dem
Wirtschaftszyklus hinterher, sodass die Strategie die Zentralbanken zu
lange auf einem zu restriktiven Kurs halten könnte, was nicht nur zu
Instabilitäten am Finanzmarkt, sondern auch in die wirtschaftliche
Depression führen könnte. Zeichnet sich also doch ein Umdenken der
Notenbanken ab und die Märkte sind zu Recht fast schon euphorisch ins
vierte Quartal gestartet.Zuvor
hatte noch die Angst, dass die Zinsen zu schnell und zu weit steigen,
die Märkte unter Druck und nicht zuletzt wohl einige Pensionsfonds im
Vereinigten Königreich ins Trudeln gebracht. Daraufhin erklärte die Bank
of England, dass sie den Kauf von langfristigen Staatsanleihen
aufnehmen wird, um den Anleihemarkt zu stabilisieren, nachdem die
britische Regierung trotz zweistelliger Inflationsraten umfangreiche
Steuersenkungen angekündigt hatte. Schon war viel in den Finanzmedien
von „QE statt QT“ zu lesen und es keimte die Hoffnung unter den Anlegern
auf, dass diese Aktion Schule machen und nicht zuletzt die Fed diesem
Beispiel folgen und einen Schwenk in der Geldpolitik vollziehen könnte. Bank of England ist keine Blaupause für die FedDabei
hat dieser Schritt wahrscheinlich nur den Zusammenbruch eines
Pensionsfonds oder einer Bank inmitten eines ungeordneten Gilt-Marktes
verhindert und ist auch mit Blick auf die Größenordnung nur als eine
winzige Liquiditätsspritze im globalen Kontext einzuordnen. Der Umfang
der Käufe soll lediglich 10 bis 20 Milliarden US-Dollar ausmachen und
läge damit effektiv bei weniger als einem Viertel der monatlichen
Reduzierung innerhalb des laufenden QT-Programms. Deshalb ist dies auch
nicht der Moment, in dem die Notwendigkeit eines globalen Pivots, also
einem Umdenken und vor allem auch Umlenken der wichtigsten Notenbanken,
erkennbar wird. Ein weiterer Grund, warum der Schritt der BoE
wahrscheinlich keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Entscheidungen
der US-Notenbank Fed haben wird, sind die unterschiedlichen Mandate
beider. Die BoE auf der einen Seite hat als eine der wenigen
Zentralbanken das ausdrückliche Ziel der Finanzstabilität, im Gegensatz
zum Doppelmandat der Fed, das sich auf Preisstabilität und
Vollbeschäftigung bezieht. Antizipation eines Fed-Kurswechsels könnte verfrüht seinDennoch
reagierten die amerikanischen und europäischen Aktien- und
Anleihemärkte mit deutlichen Kursgewinnen auf die Aktion. Investoren
haben damit begonnen, den Fed-Pivot wieder einzupreisen, antizipieren
also einen baldigen Kurswechsel in der Geldpolitik. Ihre Argumentation:
Auch die Fed kann die Zinssätze nicht weiter so aggressiv erhöhen,
während sie ihre Bilanz schrumpfen lässt, weil die Stärke des
US-Dollars, die zum Teil auf die Straffung der Fed zurückzuführen ist,
auf den globalen Finanzmärkten für Chaos sorgt. Dann müsste die Fed auch
in den Markt intervenieren, da die Pensionskassen und andere
Marktakteure mit der Geschwindigkeit der Zinsanhebungen irgendwann
Probleme bekommen könnten, wie gerade in Großbritannien gesehen.Der
Markt hat in diesem Jahr aber schon viele mögliche Trendwenden in
Sachen Geldpolitik und Zinsen eingepreist, nur um immer wieder
enttäuscht zu werden. Werden die Anleger nun wieder enttäuscht oder geht
die angehaltene Uhr beim fünften oder sechsten Versuch dann richtig?
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der
Sitzung Anfang November hat auf jeden Fall nicht abgenommen. Das derzeit
favorisierte Szenario sieht also vor, dass die Fed noch einen Monat
lang die volle Härte an den Tag legt und sich dann langsam, aber sicher
in eine abwartende Haltung zurückzieht. Damit dürfte sich erst in vier
Wochen zeigen, wie die Fed den Schritt ihrer Londoner Kollegen beurteilt
und welche Schlüsse sie daraus zieht. Jetzt schon auf den Fed-Pivot zu
spekulieren, könnte sich dann als verfrüht herausstellen.
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